Katastrophe gegen das Schlusslicht vermieden
Am 4. Spieltag ging es für die Blumenauer Schachfreunde nach Annaberg. Gegen den Tabellenletzten war die Zielsetzung klar: Nur mit einem Sieg konnte man die komfortable Tabellensituation halten und Weihnachten ohne Abstiegssorgen verbringen. Doch man war sich der Gefahren bewusst: Annaberg hatte in jedem Spiel brettpunktemäßig mithalten können. Und am Adventstermin hängt vieles von der Verfügbarkeit der Stammspieler ab.
Schon um 8:30 Uhr trafen die Blumenauer Recken in Annaberg ein, um sich ein Parkplätzchen unter dem Weihnachtsmarkt zu sichern. Doch es fehlten Robin und Gerold – sie wurden durch Daniel und Gerd vertreten. Die Annaberger hingegen liefen in Topbesetzung auf.
Um 9:00 Uhr wurde das Match freigegeben. Die Partien entwickelten sich zunächst ruhig.
Um knapp 10:00 Uhr sicherte Jan an Brett 5 bei symmetrischer Bauernstruktur mit den schwarzen Figuren den ersten halben Punkt – 0,5 : 0,5.
Eine halbe Stunde später gab es dann überraschend den ersten Sieg für die Blumenauer. Felix’ Gegner an Brett 1 hatte einen vergifteten Bauern geschlagen. Die Dame ging daraufhin verloren – geschockt gab der Gegner auf. 0,5 : 1,5 Führung für Blumenau.
Daraufhin sah alles nach einem Blumenauer Sieg aus, denn an fast allen Brettern standen die Blumenauer bequem bis besser. Nur Gerd an Brett 8 hatte Probleme und musste sich im Endspiel mit Minusqualität geschlagen geben. 1,5 : 1,5 – Ausgleich.
Doch der Rückschlag schien nur von kurzer Dauer zu sein, denn Daniel hatte an Brett 7 die gegnerische Königsstellung aufgerissen und einen Angriff eingeleitet. Ein weiterer Punkt war greifbar nahe. Doch dann kippte die Partie – und damit das ganze Match. Daniels König geriet ebenfalls in Gefahr, die gegnerische Dame drang in die Stellung ein. In der Überraschung dieses Zuges hatte er leider einen Blackout und zog den König auf das falsche Feld – nach dem gegnerischen Damenschach musste er sofort aufgeben. Jetzt lag plötzlich Annaberg in Führung! 2,5 : 1,5 für Annaberg.
Auch an zwei weiteren Brettern entstand eine gefährliche Situation. Bert stand an Brett 2 nur auf Ausgleich und hatte 15 Minuten gegen 45 Minuten auf der Uhr.
Mirko an Brett 3 hatte
nach der Eröffnung mehr Aktivität, doch der erbeutete Bauer ging
wieder verloren. Der Gegner begann nun, eine Blockade auf den weißen
Feldern zu errichten – eine strategisch schwierige Situation für
Mirko, da er nur noch einen schwarzfeldrigen Läufer hatte.
Jetzt war klar: Der Matchplan musste überdacht werden. Ein 4:4 als Schadensbegrenzung musste angestrebt werden.
Bert bot daraufhin die Punkteteilung an, und auch Mirko erhielt ein Angebot seines Gegners. Beide Remisen müssen als gewonnene halbe Punkte betrachtet werden. 3,5 : 2,5 – Zwischenstand.
Jetzt liefen nur noch die Partien von Peter und Jens. Mindestens ein Sieg musste her, um etwas mitzunehmen.
Jens und Peter in Aktion
Jens an Brett 5 hatte mehr Raum als sein Gegner. Um den Königsangriff abzuwehren, installierte sein Gegner einen Defensivspringer auf e5. Der Springer war gut – aber Jens’ Springer auf e6 war besser und lähmte die ganze gegnerische Stellung. Nachdem Jens die Schwerfiguren ins Spiel gebracht hatte, griff sein Gegner fehl und verlor Haus und Hof – damit war der Ausgleich erreicht! 3,5 : 3,5 – Zwischenstand.
Alle Last lag nun auf Peter an Brett 4. Seine Partie entschied über den Ausgang des Matches. Die Stellung war gut, er kontrollierte die schwarzen Felder mit seinem Springer gegen den gegnerischen weißfeldrigen Läufer. Doch die Zeit wurde immer knapper. Der Gegner verteidigte sich zäh. Als Peter nach der Zeitkontrolle keinen Gewinn sah, zeigte die Uhr plötzlich 2 Minuten gegen 50 an! Daher tauschte er den Springer ab und ging in ein Turmendspiel mit aktiverem Turm und König, in dem nur er auf Gewinn spielen konnte. Sein Gegner lehnte jedoch zur Überraschung aller das Remisangebot ab und startete eine „Zermürbungstaktik“. Vielleicht in der Hoffnung, dass Peter in Zeitnot einen schweren Fehler begeht. Doch der Blumenauer Routinier blieb konzentriert und demonstrierte seine Erfahrung im Endspiel. Mit dem Increment gelang es ihm, dem Gegner jede Siegchance zu nehmen und sogar einen Bauern zu gewinnen. Nachdem mehr als 100 Züge gespielt waren, ertönte schon das Steigerlied auf dem Weihnachtsmarkt. Vielleicht war sogar ein Sieg drin, doch mit immer nur knapp 1 Minute auf der Uhr war das praktisch nicht möglich. Peter sicherte daher das Remis und damit das Unentschieden gegen Annaberg. 4:4 – Endstand
Insgesamt ein enttäuschendes Ergebnis, da die künftigen Gegner noch stärker sind. Dadurch rutscht Blumenau ins breite Mittelfeld der Liga ab. Immerhin konnte eine Niederlage verhindert und damit Annaberg auf Distanz gehalten werden. Im nächsten Jahr geht’s gegen die punktgleichen Freiberger um die direkte Platzierung.
Zweite Mannschaft verliert zuhause gegen Gelenau
Das zu erwartend schwere Spiel der Blumenauer Reserve gegen die Favoriten aus Gelenau ging leider 2,5 : 5,5 verloren. Die Hypothek durch zwei kampflose Partien wog zu schwer. Günter, Johannes und Max erzielten ein Remis. Clemens erkämpfte den einzigen Blumenauer Sieg des Tages.