Sonntag, 18. Mai 2025

Schachkrimi am Muttertag

Platz an der Sonne verteidigt

 

Am letzten und alles entscheidenden Spieltag der Saison ging es für die Schachspieler
der SG Blumenau um alles: Aufstieg oder Verbleib in der Liga. Und das mit einem Finale,
wie es sich ein Dramaturg nicht besser hätte ausdenken können.
Die Ausgangslage war klar: Mit einem Punkt Vorsprung auf Verfolger Niederwiesa reichte
ein 4:4-Unentschieden gegen Eintracht Seiffen, um den Aufstieg perfekt zu machen.
Mannschaftsleiter Felix Bräuer konnte dabei auf die volle Kapelle setzen – inklusive
Rückkehrer Peter Simon, der pünktlich zum Saisonhöhepunkt wieder ins Team rückte.
Doch wer dachte, das Unentschieden sei reine Formsache, sah sich getäuscht. Seiffen
war als Tabellendritter mehr als ernst zu nehmender Gegner – so kam es auch. Von
Beginn an entwickelte sich ein echter Sonntagskrimi.


Zwischen Jubel und Zittern: Der Aufstieg am seidenen Faden

 
Der Auftakt verlief ruhig: Bert Zimmermann holte gegen einen starken tschechischen
Gegner ein frühes Remis. Aber kurz darauf kam der erste Rückschlag: Ronald Voigt geriet
nach einer Springergabel früh ins Hintertreffen, verlor Material und musste aufgeben –
0,5:1,5 für Seiffen.

Jan Matthes entschied sich anschließend an Brett 8 für ein Remis – eine
nachvollziehbare Entscheidung in ausgeglichener Stellung. 1:2 – Zwischenstand.


Dann kam der Auftritt von Peter Simon. An Brett 3 glänzte er in seiner Comeback-Partie
mit kreativen Zügen und feinem Gespür gegen das Seiffener Urgestein Volker Füchtner –
der volle Punkt war der verdiente Lohn. 2:2 – Ausgleich! Die Freude darüber sprang
offenbar direkt auf Jens Ehnert über: Nur wenig später setzte er seine Gegnerin Simone
Frübling matt – Blumenau drehte die Partie zum 3:2!


Drei Bretter liefen noch, ein halber Punkt fehlte – doch die Lage spitzte sich zu. Robin
Leonhardt kämpfte mit zwei Bauern weniger im Turmendspiel, Mirko Steinert verlor eine
Qualität, und Felix Bräuer an Brett 1 geriet zusehends in akute Zeitnot. Die Stimmung
kippte.


Ein glücklicher Moment – und der alles entscheidende Zug

 
Mirko musste schließlich seine Partie verloren geben – Ausgleich: 3,0:3,0. Nun ruhten
alle Hoffnungen auf Robin und Felix. Und dann geschah das Unerwartete: Robins
Gegner, zuvor klar auf Gewinn stehend, zog überhastet, vergab mehrfach die
Entscheidung und verlor völlig den Faden. Robin hingegen behielt die Nerven, fand in
schwieriger Stellung die richtigen Züge – und rang seinem Kontrahenten ein kaum mehr
für möglich gehaltenes Remis ab. Riesenjubel bei der Mannschaft: 3,5:3,5 – jetzt hing
alles an Felix.


Die Uhr tickte. Felix benötigte ein Remis für den Aufstieg – doch sein tschechischer
Gegner lehnte jedes Remise-Angebot konsequent ab. Die Stellung war ausgeglichen,
doch Felix musste mit weniger als einer Minute auf der Uhr die richtigen Entscheidungen
treffen. Es war das sprichwörtliche Spiel auf Messers Schneide. Doch der Blumenauer
Kapitän bewahrte Ruhe, tauschte sukzessive Figuren ab – und zwang schließlich den
Remisschluss.


Grenzenloser Jubel: Blumenau macht den Aufstieg perfekt!

 
Mit dem 4:4 war es geschafft: Die SG Blumenau ist aufgestiegen! Ein Remis, das sich wie
ein Sieg anfühlte – und ein Team, das in einem packenden Finale über sich
hinausgewachsen ist. Gratulation an alle Spieler, Betreuer und Unterstützer, die diesen
Tag möglich gemacht haben.

Was bleibt, ist ein Muttertag, der in die Vereinsgeschichte eingehen wird – mit Schach,
Spannung und einem Happy End!

Die zweite Mannschaft beendete Ihre Saison mit einer 2,5 zu 5,5 Niederlage gegen Aue 3. Gerd und Leon gewannen Ihre Partien. Henry erkämpfte ein Remis gegen einen 600 Punkte stärkeren Gegner. Damit zeigt sich: auch im Nachwuchsbereich gibt es weiterhin einen positiven Trend!

(RL)