Samstag, 15. März 2025

SG Blumenau auf Aufstiegskurs

Klarer Sieg in Gelenau bringt Matchbälle 

Es ist ein wunderschöner Sonntagmorgen, als die Blumenauer Schachspieler sich auf  den Weg nach Gelenau zum 7. Punktspiel machen. Der Blick auf die Tabelle zeigt eine  komfortable Situation: Mit zwei Punkten Vorsprung an der Spitze geht es gegen den  Drittletzten der Liga. Mannschaftsleiter Felix Bräuer bleibt dennoch besonnen und gibt  vor dem Spiel eine klare Ansage: „Spielt einfach, es wird schon gut gehen.“ Starke Worte,  denn die Flöhataler waren in den letzten Auswärtsspielen stets erfolgreich und traten  mit breiter Brust an. 

Personell gab es nur eine kleine Änderung: Peter Simon musste ersetzt werden, für ihn  rückte Rückkehrer Mirko Steinert ins Team. Und erneut sollte er ins Rampenlicht treten – wenn auch anders als erwartet. 

Ein kurioser Start: Blumenau führt nach Sekunden 1:0 

Bei der Bekanntgabe der Aufstellung staunten die Blumenauer nicht schlecht: Die  Gastgeber hatten das Brett von Mirko Steinert einfach freigelassen. Ein kampfloser  Punkt – 1:0 für Blumenau nach wenigen Sekunden! Hatten die Gelenauer etwa das letzte  Heimspiel verfolgt, in dem Mirko sein furioses Comeback feierte? Egal – stark gemacht,  Mirko! Jetzt hieß es für ihn: Viel Spaß beim Zuschauen … die nächsten vier Stunden! 

Und es dauerte gar nicht lange, da sprang die Anzeigetafel auf 2:0. Am achten Brett gab  Gerolds Gegner plötzlich und überraschend auf. Die Stellung war eigentlich  ausgeglichen, doch die Freude über Nachwuchs in der Familie stand für den Gegner  jetzt an 1.Stelle. So führte man frühzeitig mit 2:0, womit die halbe Miete bereits  eingefahren war.  

Die magische Grenze rückt näher 

Das Ziel war nun klar: Die magische Grenze von vier Punkten musste überschritten  werden. In ausgeglichener Stellung vermieden die Blumenauer daher unnötige Risiken,  und so einigten sich Robin Leonhardt (Brett 4), Jan Matthes (Brett 7) und Jens Ehnert  (Brett 5) mit ihren Gegnern auf ein Remis. Der Zwischenstand lautete damit 3,5:1,5 – nur  noch ein halber Punkt fehlte zum Sieg. 

Ronald und Bert machen den Deckel drauf 

Den entscheidenden Punkt zum Mannschaftssieg steuerte Neuzugang und Erfolgsgarant  Ronald Voigt an Brett 6 bei. Sein Gegner hatte bereits in der Eröffnung leichtfertig zwei  Bauern geopfert. Ronald spielte es souverän herunter, tauschte geschickt ab, sicherte  sich das Läuferpaar und erhöhte den Druck, bis sein Gegner aufgab. Die Pflicht war  erfüllt, doch nun sollte noch die Kür folgen. 

„Mr. 100 %“ Bert Zimmermann machte seinem Namen erneut alle Ehre. Mit den  schwarzen Steinen rochierte er entgegengesetzt und startete anschließend einen 

unaufhaltsamen Bauernsturm. Sein Gegner fand kein Mittel gegen den wuchtigen Angriff  und musste schließlich die Waffen strecken. 5,5:1,5 – aber es war noch nicht vorbei. 

Felix krönt den Sieg mit Caro-Kann 

An Brett 1 wollte Felix Bräuer ebenfalls einen vollen Punkt einfahren. Gegen ihn wurde  die Caro-Kann-Verteidigung gespielt, benannt nach Horatio Caro und Marcus Kann,  bekannt für ihre solide und geschlossene Struktur. In der von Felix gewählten Variante  wurden die Damen frühzeitig getauscht. Was im Nachhinein wie ein langatmiges  Figurengeschiebe wirkte, entpuppte sich als ein wohl durchdachtes Angriffsmuster. Die  Schlinge zog sich um den gegnerischen König immer weiter zu. Zwei entstehende  Freibauern besiegelten schließlich den Sieg – 6,5:1,5! 

Der Traum vom Aufstieg rückt näher 

Was für ein Auswärtsspektakel – auch wenn es mit etwas Starthilfe begann! Mit diesem  deutlichen Sieg wahrt die SG Blumenau ihren Zwei-Punkte-Vorsprung vor den Verfolgern  Niederwiesa und Seiffen. Fast hätte es dabei noch eine Überraschung gegeben:  Niederwiesa konnte sich nur knapp mit 4,5:3,5 gegen Siebenlehn durchsetzen, während  Seiffen sogar gegen Döbeln verlor. 

Nun stehen nur noch zwei Spiele aus, und der große Traum vom Aufstieg wird immer  greifbarer. Aufgrund der hohen bisherigen Siege und der beeindruckenden 44  Brettpunkte reicht bereits ein weiterer Mannschaftssieg, um die Tabellenführung  uneinholbar zu machen. Zwei Spiele, zwei Matchbälle – das Ziel ist zum Greifen nah!

(RL)